Kein Hochhaus für Kalk
Die Investoren der Köln-Arcaden in Kalk planen aus ihrem Grundstück mehr Rendite zu holen, als es bisher gelingt. Beim Bau der Arcaden und der beiden Parkhaushälften war die Option vorhanden, die Shopping-Mall eventuell in die Parkhäuser zu vergrößern und diese dafür aufzustocken. Heute allerdings kämpft man damit, die bestehenden Flächen gewinnbringend oder zumindest kostendeckend zu vermarkten.
So kam man auf die Idee eines der beiden Parkhäuser abzureißen und dort Häuser zu bauen. Ein möglicher sogenannter Hochpunkt mit rund 15 Stockwerken war hierfür direkt am Bürgerpark vorgesehen. Es soll eine oberirdische Geschossfläche von zusätzlichen 40.000 bis 45.000 qm entstehen und vermarktet werden.
Wohnungen sind natürlich sinnvoller als Parkplätze. Aber wer sich die Projektbeschreibung durchliest, stellt fest, dass es hier gar nicht darum geht, Parkplätze durch ein bewohntes Quartier zu ersetzen. Denn das Parkhaus auf dem geplanten Baufeld soll nur teilweise zurückgebaut und das andere dafür aufgestockt werden. Aus den bestehenden 1.800 Stellplätzen sollen knapp 1.600 werden. Dafür soll so nachverdichtet und in die Höhe gebaut werden, dass 20.700 qm für Büroflächen und nur 14.800 qm für Wohnflächen in verschiedenen Varianten entstehen.
Hiervon wären lediglich rund 32 Wohnungen oder 10 Prozent der Wohnflächen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Das ist unterm Strich fast nix. Auch bei den Entwürfen der Planungswerkstatt im März kamen zwar ansprechendere Vorschläge seitens der teilnehmenden Architekturbüros, aber ein Mehrwert für den Stadtteil Kalk ist an keiner Stelle zu erkennen. Er dürfte auch nicht im Sinne des Investors sein. Denn dieser lässt in Chorweiler seit Jahren Wohnungen verrotten und seine Mieterinnen im Regen stehen.