Pflege- und Heimkindern in Köln bleibt Selbstverdientes

Attila Gümüs

Pflege- und Heimkinder mussten früher 75 % ihres Verdienstes abgeben, um damit ihren Pflegeplatz zu finanzieren. Vor kurzem wurde der Betrag auf 25 % herabgesetzt. Doch selbst diese Abgabe sehen Expert*innen kritisch, vermindert sie doch stark die Motivation der ohnehin belasteten Jugendlichen, sich einen Job oder eine Ausbildung zu suchen. (Platzjabbeck 1/2022 berichtete ausführlich)

Die Bundesregierung hatte zwar angekündigt, in einem neuen Gesetz die Kostenheranziehung ganz zu kippen. Damit wäre den Jugendlichen ihr kompletter Verdienst erhalten geblieben. Allerdings steht es noch in den Sternen, wann das Gesetz zustande kommt. Darauf wollten sich die jugendpolitischen Sprecher der demokratischen Fraktionen nicht verlassen. Sie waren sich einig, dass die Kostenheranziehung sofort gekippt werden muss.

Ein Änderungsantrag im Finanzausschuss, der vom Regierungsbündnis aus Grünen, CDU und volt ebenso wie von der LINKEN, SPD und FDP gestellt wurde, beantragte erfolgreich, dass die Stadt Köln ab sofort auf die 25 % verzichtet und damit in Vorleistung geht, bis das entsprechende Gesetz beschlossen ist.