Keine weiteren Verzögerungen auf der Gummersbacher Straße!

Güldane Tokyürek, Heiner Kockerbeck, Eva Haas

Seit Jahren schwelt die Diskussion um die Nutzung der Gummersbacher Straße, nun ist sie neu aufgeflammt. Nicht erst seit gestern fordern Radfahrer*innen – richtigerweise - mehr Sicherheit auf der wichtigen Verkehrsachse in Köln-Deutz.

Vonseiten der Lanxess Arena wird öffentlichkeitswirksam dagegengehalten – und überrascht getan. Zwar befürworte man den Transformationsprozess in Richtung einer fahrradfreundlicheren Stadt. Durch den Umbau der Gummersbacher Straße werde aber die Wirtschaftlichkeit des Standortes gefährdet, so die Argumentation.

Verwunderlich ist der dramatische Tonfall, der von der Geschäftsführung der Lanxess Arena angeschlagen wird. Genug Zeit, um sich auf den Umbau einzustellen, war allemal vorhanden: Bereits im April 2016 hatte die Linksfraktion einen Antrag in den Verkehrsausschuss eingebracht, der mehr Sicherheit durch die Schaffung von Radstreifen sowie einen Umbau der Kreuzungsbereiche vorsah. Eine Arbeitsgruppe der Fraktion war 2016 eigens die Verbindungsstraße zwischen Deutz und Kalk vor Ort abgefahren. Zwar war der Antrag einstimmig angenommen worden, die geplanten Arbeiten verzögerten sich allerdings wegen akuten Personalmangels.

Es ist nun entschiedenes Handeln von Politik und Verwaltung gefragt. Die Verzögerung des Umbaus dauert bereits viel zu lange an. Zudem hat die Bedeutung der Verbindung zwischen Deutz und Kalk während der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Für Radfahrer*innen stellt sie sich allerdings als unübersichtlich und gefährlich dar.

DIE LINKE im Rat der Stadt Köln setzt sich für einen Ausbau des Radwegnetzes in Köln in Köln ein. Es müssen Autospuren reduziert, Straßen umgewidmet – und zukunftsweisend gedacht werden. Die aufgeheizte Stimmung bezüglich des Verkehrsversuchs auf der Deutzer Freiheit legt die Spannungen offen, welche mittelfristig noch zunehmen werden. Es scheint, als würde vonseiten der Lanxess Arena nun versucht werden, aus der erhitzten Atmosphäre Kapital zu schlagen.

Tatsächlich würde ein Umstieg auf den ÖPNV für Arena-Besucher*innen kein Problem darstellen. Das oftmals im Eintrittspreis enthaltene ÖPNV-Ticket sorgt hierbei für zusätzliche Anreize. Köln hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Dafür ist der Verkehrssektor zentrale Stellschraube. Es ist an den Verkehrspolitiker*innen, nun einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht beirren zu lassen.