Nur mit Pförtnerampel wird der Expressbus auf der Aachener Straße ein Erfolg

Michael Weisenstein

Ratsrede zum Antrag der FDP "Abschaltung der Pförtnerampel" in der Ratssitzung am 7.11.2019

Vorbemerkung: Aufgrund des Diskussionsverlaufs und der Bezugnahme auf vorherige Reden anderer Fraktionen unterschied sich die tatsächlich gehaltene Rede deutlich vom hier abgedruckten Text. Sobald das Wortprotokoll der Ratssitzung vorliegt, stellen wir dieses auf unserer Seite zur Verfügung.

 

Meine Damen und Herren,

über Jahrzehnte wurde Köln als autogerechte Stadt ausgebaut. Auf der Aachener Straße finden wir durchgehend mindestens zwei Spuren in jede Richtung und an vielen Stellen mit Abbiegespuren noch mehr.

Trotzdem ist konnte man in den letzten Jahren jeden Morgen dasselbe Schauspiel beobachten: Stau oder zähfließenden Verkehr von der Stadtgrenze bis zur Innenstadt.

Man hatte dem Auto mehr Platz gegeben als Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV zusammen und trotzdem hat es nicht gereicht! Es waren einfach mehr Autos auf der Aachener Straße unterwegs, als diese Straße aufnehmen kann.

Liebe FDP, die Aachener Straße in ihrem früheren Zustand war doch der beste Beweis dafür, dass die Idee der autogerechten Stadt gescheitert ist!

Wir brauchen eine konsequente Verkehrswende in Köln. Auf einer Busspur können vier- bis fünfmal so viele Menschen befördert werden wie auf einer Autospur.

Die Pförtnerampel ist eine erste Antwort auf die Probleme der Aachener Straße: Es werden nur so viele Autos auf die Straße gelassen, wie diese tatsächlich aufnehmen kann. Von ca. 1.000 pro Stunde werden so 300-400 rausgenommen. Klar bildet sich in der Folge vor der Pförtnerampel Stau. Im Schnitt stehen die Autos dort um die zehn Minuten.

Hinter der Pförtnerampel läuft der Autoverkehr dagegen viel flüssiger als vorher. Autofahrer, die in die Innenstadt wollen, dürften die ihre verlorenen zehn Minuten bis dahin wieder rausgeholt haben.

Nur dadurch, dass wir mit der Pförtnerampel den Verkehr auf der Aachener Straße verflüssigen, kann der Expressbus, den CDU, Grüne und LINKE beschlossen haben, seine Wirkung entfalten. Neben den Autos im Stau wäre er sinn- und zwecklos gewesen und ganz sicher nicht „Express“.

Mit dem nun verflüssigten Verkehr dürfte der Expressbus aber eine gute und attraktive Alternative zum Auto sein. Wir erwarten, dass einige Autofahrer umsteigen werden.

Auch der Erftkreis trägt dazu bei, dass der ÖPNV attraktiver wird. Er baut das Busnetz Richtung Weiden aus und verdichtet den Takt dieser Linien.

 

Meine Damen und Herren,

hätte es nicht besondere Umstände gegeben, dann wären Pförtnerampel und Expressbuslinie sicherlich nicht beschlossen worden. Die CDU war sicher nicht aus vollem Herzen bei diesem Beschluss dabei.

Pförtnerampel und Expressbus waren die einzigen Möglichkeiten, mit der auf der Aachener Straße die Stickoxidbelastung unter den Grenzwert gesenkt werden konnte. Ohne diese Maßnahmen würde es zu Fahrverboten kommen. Wollen Sie das, Herr Sterck? Eine alternative Lösung legen sie ja nicht vor.

Zusammengefasst: Die Pförtnerampel hat schon jetzt ihre Ziele erreicht:

  • Weniger Autos
  • Flüssiger Verkehr
  • Mehr ÖPNV aus Rhein Erft und ab 15.12. auch mehr und schnelleren ÖPNV  in Köln