Ja zur Außengastronomie - Nein zu Heizpilzen!

Güldane Tokyürek
AVRRatReden

Rede in der Ratssitzung am 10.9.2020

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir können diesem Antrag nicht zustimmen.

Liebe Antragsteller, Sie verlängern die Phase der Außengastronomie ohne gleichzeitig eine Regelung zu schaffen, mit der Heizpilze verboten werden. Sie fühlen sich selbst nicht wohl dabei. Diesen Eindruck konnte man gewinnen, wenn man gestern die Presseberichterstattung gelesen hat, in der sie zitiert waren.

Wir haben hier vor einiger Zeit den Klimanotstand beschlossen. Erinnern Sie sich noch daran? Und dann belassen sie es bei Appellen an die Wirte! Was Appelle und freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft in puncto Klimaschutz wert sind, haben wir uns lange genug angesehen, in der Autoindustrie, aber auch dem Rest der Wirtschaft.

In Köln gibt es eine weitgehende Erlaubnis von Heizpilzen. Elektrische Heizpilze sind überall erlaubt. Auch sie verschmutzen die Umwelt. Denn der Strom, den sie verbrauchen, stammt überwiegend nicht aus erneuerbaren Energien. Ökologen halten sie ebenfalls nicht für akzeptabel.

Gasheizpilze, die furchtbare Dreckschleudern sind, sind ebenfalls erlaubt. Lediglich in einigen Zonen, in denen besonders hohe Standards gelten, dürfen sie nicht aufgestellt werden.

Andere Städte sind da weiter. Wieso können wir nicht Verbote erlassen wie in Münster? Dann müssten Wirte automatisch auf die Ausgabe von Decken zurückgreifen: Für jeden Gastronomiebetrieb finanzierbar, auf alle Außenflächen anwendbar und klimaverträglich. Auch dann würden Gäste kommen, insbesondere bei den milden Wintern, die wir aktuell haben. Auf dem Weihnachtsmarkt trinken die Menschen ja auch ihren Glühwein, auch ohne Heizpilze. 

Machen wir uns nichts vor – wenn Heizpilze nicht explizit verboten sind, werden Wirte sie massenhaft aufstellen, in der Hoffnung, dass sich dann der eine oder andere zusätzliche Kunde einfindet. Wir holen uns mit diesem Antrag in großer Zahl echte Klimakiller in die Stadt. Das können wir nicht mitmachen.

Wir sagen ja zu einer Verlängerung der Außengastronomie mit Decken – aber Nein zum Anheizen des Klimanotstandes!