Gesamtschule statt Gymnasium in Rondorf

Zur heutigen Ratssitzung stellte DIE LINKE zusammen mit SPD und BUNT einen Änderungsantrag, auch in Rondorf eine Gesamtschule zu errichten, wie ursprünglich von der Verwaltung vorgesehen. Im vergangenen Schulausschuss hatte DIE LINKE für einen Änderungsantrag von CDU und Grünen zum Schulentwicklungsplan gestimmt. Er sah vor, in der Parkstadt-Süd eine Gesamtschule statt eines Gymnasiums zu bauen und dafür in Rondorf ein Gymnasium zu errichten.

Das kommentiert der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Kölner Rat Heiner Kockerbeck: "Rodenkirchen braucht, wie ganz Köln, schnellstmöglich neue Gesamtschulen. Die Verwirklichung des großen und komplizierten Bauprojekts Parkstadt-Süd wird noch lange Jahre auf sich warten lassen. Deswegen muss in Rondorf zuerst eine Gesamtschule gebaut werden. Es gab zudem im letzten Jahr in Rodenkirchen 74 Ablehnungen an Gesamtschulen, aber keine Ablehnung an Gymnasien."

Heiner Kockerbeck hält aber auch an einer Gesamtschule in der Parkstadt-Süd fest: "In den letzten 10 Jahren mussten in Köln über 7000 Anmeldungen an Gesamtschulen abgelehnt werden. In Rodenkirchen und in der Innenstadt fehlen sehr viele Plätze. Doch es gibt nahe der Innenstadt so gut wie keine geeigneten Grundstücke. Eine Gesamtschule Parkstadt-Süd kann aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage sowohl Kinder aus der Innenstadt wie auch aus Rodenkirchen aufnehmen. Deshalb muss die Chance auf eine Gesamtschule in der Parkstadt genutzt werden."

Im Bezirk Innenstadt wurden mit 125 Kindern mehr Kinder an dieser Schulform abgelehnt, als angenommen wurden, nämlich 108. Insgesamt gab es in Köln 2018 960 Ablehnungen an Gesamtschulen, rund ein Drittel der Anmeldungen an Gesamtschulen überhaupt. Seit rund 10 Jahren gibt es jeweils für rund ein Drittel der Anmeldungen an Gesamtschulen keinen Platz in Köln.

Weiter fährt Kockerbeck fort: "Durch den Bau neuer Gesamtschulen werden zudem weniger Plätze an Gymnasien nötig sein. Wenn in diesem Jahr alle Wünsche nach einem Gesamtschulplatz erfüllt worden wären, dann wären rund 250 - 300 Plätze an Gymnasien weniger nötig, rund 10 Klassen."

Wenn bei der Planung von Gymnasien also von tatsächlichen Schülerzahlen ausgegangen wird, wird übersehen, dass schätzungsweise für 320 Schüler*innen im Jahr 2018 - ein Drittel der Anmeldungen an Gesamtschulen, die abgelehnt wurden - ein Platz an einer Gesamtschule gewünscht war. Das macht zehn Klassen an Gymnasien aus, die wegfielen, wenn es genügend Gesamtschulplätze gäbe. Deshalb ist es berechtigt, davon zu sprechen, dass durch die Gründung von Gesamtschulen weniger Plätze an Gymnasien nötig sind.