Ford ist elementar für Arbeitsplätze und Wirtschaft in Köln

Jörg Detjen

Rede in der Ratssitzung am 12.12.2019

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
lieber Martin Henning, lieber Dieter Kolsch, liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Anwesende,

Die Oberbürgermeisterin Henriette Reker spielt mit dem Feuer“ schreibt die Kölnische Rundschau heute zu dieser aktuellen Stunde.
Für uns LINKE ist dies ebenfalls ein sehr wichtiges, strukturelles und strategisches Thema. Deshalb hatten wir uns dafür eingesetzt, dass es Anfang des Jahres bei der Oberbürgermeisterin ein Gespräch mit dem Betriebsrat, der IG Metall, dem DGB und den demokratischen Fraktionen gegeben hat.

Es war gutes Gespräch, in dem ich deutlich gemacht habe, dass Ford von ganz elementarer Bedeutung für die Kölner Arbeitsplätze ist aber auch von strategischer wirtschaftlicher Bedeutung. Ford setzt mit seiner Produktion von Autos eine wichtige Wertschöpfungskette in Bewegung, die sich in die gesamte Rheinische Region fortsetzt und auswirkt.

Dann folgte eine Ratsdebatte im April, wo ich das noch einmal deutlich gemacht hatte. Die Verwaltung, die CDU und die Grünen haben das bis heute nicht verstanden.

In den Gesprächen bei der Oberbürgermeisterin hatte ich auch den Vorschlag gemacht, dass Frau Reker, eventuell mit anderen Oberbürgermeistern deutscher Städte mit Ford-Standorten, in die USA reist, um dort zu demonstrieren, dass Köln hinter der Kölner Belegschaft steht.

Diesen Vorschlag möchten wir erneuern!
Frau Oberbürgermeisterin, reisen Sie in die USA, sprechen sie mit der Fordspitze, lassen Sie sich den neuen Ford-Mustang zeigen und bestellen Sie bei diesem Besuch, demonstrativ das neue Ford-Elektro-Auto.
Sie müssen den Wagen ja nicht in Kölner „Knallrot“ bestellen, ein vornehmes Schwarz gibt es bestimmt auch!

Das ist strategisches Handeln und beherzte Solidarität!

Frau Oberbürgermeisterin, wenn Sie ihre Ford-Politik nicht ändern, sollten wir ernsthaft überlegen, eine Kölner Delegation aus der Stadtgesellschaft zu bilden, die in USA reist. Bestehend aus Vertretern des Betriebsrates, DGB und IG Metall, der LINKEN, der SPD und anderer interessierten Institutionen.

Ein Ford-Auto als Dienstwagen ist mehr als Symbolik.
Es ist ein Beweis dafür, ob die Kölner Stadtspitze im Herzen und im Verstand weiß: Heh, dieses Unternehmen ist für unsere Stadt elementar!

Und zwar seit 90 Jahren. Am 30. Januar 1930 hat der damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer einen Gemeinvertrag mit Ford über die Ansiedlung getroffen. Damals ein sehr umstrittener Vertrag.

So einen Vertrag Frau Oberbürgermeisterin müssen sie nicht fassen.
Sie sollten jetzt überlegen, wie man diesen 90sten Jahrestag im kommenden Jahr würdigt. Laden sie doch den Betriebsrat und die Geschäftsführung zu einem Spitzengespräch ein und geben dort ihre Reisepläne in die USA bekannt.
Die demokratischen Fraktionen würden das bestimmt unterstützen.