FC-Ausbau am Salzburger Weg, nicht im Grüngürtel!

AK StadtentwicklungRatReden

Rede von Jörg Detjen zur Ratssitzung am 18. Juni 2020

Als im Jahre 2012 die Stadtverwaltung den DFB nach Köln locken wollte, unterbreitete sie dem DFB den Vorschlag, den DFB-Campus unmittelbar am RheinEnergie-Stadion im Sportpark Müngersdorf am Salzburger Weg zu errichten. Die Kölnische Rundschau schrieb damals: „Die Heimat der Nationalmannschaft“.
Der DFB blieb in Frankfurt, trotz des guten Angebotes.

Genau dieses Gelände können wir uns gut für ein neues Leistungszentrum für den FC vorstellen. Dieses Angebot wird heute hier im Rat nicht zum Zuge kommen.

Das ist schade, denn die Kölnerinnen und Kölner sind sich sehr uneins darüber, ob der 1. FC Köln im Grüngürtel bauen sollte oder nicht. Und diese Debatte wird so aufgezogen, als sei man für den FC, wenn man für den Ausbau im Grüngürtel ist, und als sei man Gegner des FC, wenn man gegen einen Ausbau an dieser Stelle ist. Was für ein blanker Unsinn, was für eine un-spannende Diskussion.

Der FC nutzt seine rechtlichen Möglichkeiten und pocht auf einen Ausbau im Grüngürtel. Umweltgruppen sehen das anders und werden alle rechtlichen und politischen Argumente für den Umweltschutz ins Feld führen. Auch wenn wir an ihrer Seite stehen, wollen wir mit unserem Vorschlag Brücken bauen, zwischen Umweltbewegung und FC.

Frau Oberbürgermeisterin Reker, sie haben bei diesem Konflikt die Seiten gewechselt. Das finden wir gut, denn der Ausbau lässt sich woanders, nämlich am Salzburger Weg, realisieren und wie wir finden: auch besser realisieren. Allerdings war es die von Ihnen geführte Verwaltung, Frau Oberbürgermeisterin, die Alternativstandorte nicht ernsthaft geprüft hat. Die Alternativen wurden beiseite gewischt. Auch der Salzburger Weg, den wir bereits 2016 ins Spiel gebracht hatten, wurde nicht ernsthaft unter die Lupe genommen.

Deshalb fordern wir Sie und die Verwaltung auf, das Gelände Salzburger Weg die nächsten Monate, vermutlich aber auch Jahre, zu schützen und für den FC im Auge zu behalten. – Es ist ja zu erwarten, dass gegen den heutigen Beschluss geklagt wird. Vielleicht steigt auf dem steinigen Rechtsweg irgendwann die Bereitschaft zum Kompromiss.

Wir stimmen für unseren Antrag und lehnen die Verwaltungsvorlage ab.