Zu wenig Neubau und zu hohe Mieten bei der GAG Die Stadt muss Wohnungsbau als Daseinsvorsorge begreifen und ihr Wohnunternehmen stärker unterstützen.
Im letzten Jahr hat die GAG ihre Neubauziele um die Hälfte verfehlt. Weniger als 700 Fertigstellungen inklusive Modernisierung ist viel zu wenig, um die Wohnungsnot in Köln zu überwinden. Der Vorstand der GAG erklärt die schlechten Zahlen mit gestiegenen Zinsen und hohen Baukosten.
Die GAG hat im vergangen Jahr die Mieten kräftig erhöht. Das brachte der GAG Mehreinnahmen von 6, 1 Mio. Euro und trug dazu bei, dass sich das finanzielle Ergebnis des Konzerns trotz der Krise am Wohnungsmarkt um 14 Mio. Euro verbessert hat.
Wiebke Beushausen, sachkundige Einwohnerin im Unterausschuss Wohnen für die Linksfraktion, erklärt hierzu:
„In Zeiten extremer Wohnungsnot passen Mieterhöhung und eine Steigerung des Gewinns bei einem kommunal dominierten Wohnungsunternehmen nicht zusammen. Wir fordern die GAG auf, künftig auf Mieterhöhungen zu verzichten. Die GAG sollte auch zukünftig ein sozialer Vermieter bleiben.“
Michael Weisenstein, Geschäftsführer der Linksfraktion, ergänzt:
„Die GAG muss die schwierige Marktlage für sich nutzen und angefangene und nicht zu Ende geführten Projekte privater Unternehmer fortführen. Das geht nur mit Kommunalkrediten, die als investive Leistung durch den Rat bewilligt werden müssen. Die Stadt muss zudem Bauland von privaten Projektentwicklern, die in finanzielle Schieflage geraten sind, aufkaufen und der GAG in Erbpacht zur Verfügung stellen.“