Situation an den Kölner Kitas – Versagen mit Ansage - Die Stadt Köln muss endlich ihre Hausaufgaben machen
Der Kölner Kita-Report 2023 wurde kürzlich vom DGB, den Gewerkschaften ver.di und GEW sowie dem Jugendamtselternbeirat (JAEB) vorgelegt. Er zeigt, wo die Schwachstellen im System Kita liegen und dass die Stadt Köln auf diesem Feld ihre Hausaufgaben nicht macht.
Neben einer steigenden Anzahl außerplanmäßiger Schließtage und verkürzter Öffnungszeiten ist in über 60% der Fälle eine Fachkraft oft gar nicht oder zumindest häufig alleine in der Kitagruppe. Es herrscht große personelle Unterbesetzung, weil die Planstellen nicht besetzt werden können. So kommt es immer häufiger vor, dass der gesetzlich vorgeschriebene Fachkraft-Kind-Schlüssel nicht eingehalten werden kann. Auch der Sanierungszustand der Kitagebäude wird von den Fachkräften zu über 80% zwischen den Noten 3-6 bewertet.
Attila Gümüs, Kinder- und Jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE erklärt:
„Das System Kita brennt an allen Ecken. Zwar kann man auch von einem Versagen mehrerer Landesregierungen, ob nun Rot-Grün, Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün, bei der frühkindlichen Bildung sprechen, doch wichtige Stellschrauben werden seit Jahren auch von der Stadt Köln einfach nicht gedreht.
Mehrfach hat die LINKE im Jugendhilfeausschuss ein städtisches Konzept gefordert, dass z.B. durch Wohnheime für Auszubildende und weitere Maßnahmen der Standort Köln attraktiv gemacht werden soll. Auch eine bessere Bezahlung gehört dazu. So unterstützen wir seit langem die Forderung der Gewerkschaften, die Eingruppierung aller Erzieher*innen in die Entgeltgruppe S 8b und die Kinderpfleger*innen in die S4, wie in Düsseldorf und Leverkusen. Dies sollte die erste Sofortmaßnahme sein und entsprechend im Haushalt abgebildet werden.“
Im Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind laut JAEB eine hohe Zahl von Postkarten unzufriedener Eltern eingegangen. Eine Antwort der OB steht noch aus.
Attila Gümüs ergänzt:
„Eigentlich müsste das Thema Kita von der Oberbürgermeisterin weit oben auf die Agenda gesetzt werden. Stattdessen belasteten Verwaltung und eine Mehrheit im Rat die Eltern kürzlich mit einer Erhöhung des Essensgeldes um 70 Prozent. Die rechtlich erforderliche Zustimmung des Elternbeirates im Jugendamt wurde nicht eingeholt."
Zu dieser ist die Stadt Köln als Trägerin der Kitas laut Kinderbildungsgesetz NRW verpflichtet. Diese ist nicht erfolgt, wie die Verwaltung in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 17.09. zugeben musste.
Die Stadt Köln, die sich eine systematische Öffentlichkeitsbeteiligung auf die Fahnen schreibt bekommt es nicht einmal hin, ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen!
So werden Beteilungsrechte mit Füßen getreten!
Hier finden Sie den vollständigen Report: