Rückgabe der Benin-Bronzen - Diebesgut zurückzugeben sollte eine Selbstverständlichkeit sein!

2022 DekolonialismusAKKKM - Arbeitskreis Kunst, Kultur, MedienAUS Kunst und KulturPressemitteilungenRatsfraktion

Heute wird das Eigentum an 92 Kunstwerken, den sogenannten Benin-Bronzen, von der Stadt Köln und ihren Museen an den Staat Nigeria rückübertragen.

Das kommentiert Jörg Kobel, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Wir freuen uns über diesen lange überfälligen Akt und den vorausgegangenen Paradigmenwechsel in Köln und ganz Deutschland. Doch eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein: Köln gibt das unrechtmäßig erworbene, von britischen Kolonialherren als Hehlern gekaufte Diebesgut zurück. Dass diese Rückgabe ein wichtige Nachricht darstellt, zeigt, wie weit wir noch von einer dekolonialen Wirklichkeit entfernt sind.“

Heiner Kockerbeck, Sprecher der Fraktion, bekräftigt:

„Wir erwarten, dass alle Museen und Sammlungen in Köln ihre Bestände standardmäßig auf Raubkunst überprüfen und diese zurückgeben. Erst wenn vergangenes Unrecht rückgängig gemacht ist, können sich unsere Beziehungen zu Menschen und Staaten der ehemaligen Kolonialreiche normalisieren. Ansonsten zementiert der aufrechterhaltene Besitzanspruch Ohnmacht, Rechtlosigkeit und Unterdrückung. Das dürfen demokratische Gesellschaften im 21. Jahrhundert nicht mehr zulassen.“