NOlympia an Rhein und Ruhr 2036 und 2040
Auf der Ratssitzung im April wurde die Teilnahme Kölns an einer Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 auf den Weg gebracht. Die Linke ist strikt dagegen. Warum?
Gerade hat sich Verwaltung und Politik eingestanden, dass im Moment viele der schon beschlossenen Großprojekte nicht zu realisieren sind. Der Stadt fehlt es nicht nur an Geld dafür. Sie hat auch nur begrenzte Planungskapazitäten. Lieber Weniges gut machen und zügig fertigbauen, als Vieles beauftragen und böse Überraschungen erleben. Darauf konnten vor zwei Monaten, als der städtische Haushalt verabschiedet wurde, alle einigen. Und kein Vierteljahr später soll wieder ein neues, gigantisches Großprojekt beschlossen werden?
Wir glauben stattdessen: Wir müssen Köln erst einmal instand setzen! Viele von uns werden sich noch an den überforderten Nahverkehr während der Europameisterschaft im letzten Jahr erinnern.
Die SPD will sogar das olympische Dorf nach Köln holen. Das letzte Olympische Dorf ist auf einer Fläche von 55 Hektar gebaut worden. In Köln könnte das nur dort errichtet werden, wo bereits Nutzungsüberlegungen oder Planungen im Gang sind. Damit würde der Mietwohnungsmarkt mindestens für die nächsten 10 Jahre weiter verschärft werden. Das wäre neue sozialdemokratische Wohnungspolitik! Nicht umsonst war Airbnb einer der Hauptsponsoren der Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Der chaotische Planungsprozess erschwert demokratische Teilhabe. Bereits vor fünf Jahren haben wir im Rat über diese Bewerbung diskutiert. Jetzt wird den Kommunen, die sich bis 31. Mai entscheiden müssen, die Pistole auf die Brust gesetzt.
Wir sind auch entsetzt, dass anscheinend nur Wenige Bedenken haben, die Spiele gerade 2036 nach Deutschland zu holen. Das wäre genau 100 Jahre nach den Olympischen Spielen in Berlin, die die Nationalsozialisten missbrauchten. Die Nazis machten mit diesem internationalen Großereignis gleichzeitig Werbung für das Regime und transportierten unterschwellig ihre menschenverachtende „Rassen“ideologie. 100 Jahre später wieder Spiele in Deutschland wäre eine Steilvorlage für die AfD und für alle aufmarschierenden Nazis in Europa.
Doch es ist noch nicht zu spät. „Vor einer finalen Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)“ soll es einen Bürger*innenentscheid in Köln und der Region dazu geben. Das gibt uns allen die Möglichkeit, diesen irrsinnigen Beschluss zu kippen.
Hamburg hat 2 Millionen Euro für die Bewerbung ausgegeben und dann hat die NOlympia-Bewegung den Prozess gestoppt und das Geld war weg.