Messerverbotszonen lösen das Gewaltproblem nicht

Die Fraktion DIE LINKE hält Messerverbotszonen nicht für den Schlüssel zur Lösung des Gewaltproblems auf Partymeilen. Ob die Einrichtung solcher Verbotszonen in der Kölner Innenstadt überhaupt zulässig ist, ist laut Medienberichten fraglich.

Dazu erklärt das Ratsmitglied Jörg Detjen:

Auch eine abgebrochene Bierflasche kann eine Waffe sein. Solchen Quasi-Waffen kommt man auch mit einem Messerverbot nicht bei.

Auch die praktische Umsetzung erscheint Jörg Detjen nicht durchdacht:

„Gerade bei großen Menschenansammlungen wie an Karneval können Massendurchsuchungen erst recht Krawalle und Eskalation provozieren. Hier wäre eher ein deeskalierendes Verhalten angebracht.“

Stattdessen setzt DIE LINKE auf Bewußtseinsbildung. Jörg Detjen schlägt vor:

Eine Kampagne, wie wir sie in Köln eigentlich gut können, unter dem Motto ‘Wir tragen keine Waffen im Veedel’, wäre der Anfang. Dann organisieren wir in der Zülpicher Straße eine sozialraumorientierte Ordnungspartnerschaft mit vielen Streetworkern, mit Ordnungskräften und auch der Polizei in enger Abstimmung mit den Wirten, allerdings ohne Videoüberwachung. Zudem sollte in Köln der öffentliche Verkauf von gefährlichen Klappmessern unterbunden werden. Parallel sollten sich alle politischen Kräfte für eine Verschärfung der Waffengesetze einsetzen.

Erst dann sollten wir in aller Ruhe darüber diskutieren, ob wir eine Verbotszone für Messer, temporär und in bestimmten abgegrenzten Gebieten in der Zeit von 18 bis 4 Uhr morgens, tatsächlich brauchen.