Mehr Kinder erhalten Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket - DIE LINKE: Trotz Steigerung wird nur ein Bruchteil der Kinder erreicht

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8,5 % mehr Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket wurden 2017 an die Eltern bedürftiger Kölner Kinder ausgezahlt. Das teilt die Verwaltung zur nächsten Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses am 26. Juni mit. Darüber kann sich DIE LINKE aber nicht uneingeschränkt freuen.

„In allen Kategorien ist der Zuschuss pro Kind kleiner ausgefallen als 2016. Doch das Leben wird teurer. Da brauchen gerade Eltern jeden Cent für ihre Kinder“, ärgert sich Jörg Detjen, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat.

Auch der Anteil an Geringverdienern unter den Leistungsempfängern ist zurückgegangen, zum Teil um mehr als ein Drittel. Lediglich bei der Schülerbeförderung, bei der Rückstände aufgearbeitet werden und die Zahlen klein sind, sind vier Kinder von Geringverdienern hinzugekommen.

„2017 nutzen 160 Kinder mehr Angebote von Sportvereinen, Musikschulen oder andere kulturelle Angebote“, stellt Jörg Detjen fest. „Das ist erfreulich. Weniger erfreulich ist es, dass 2017 die Eltern im Schnitt mehr als sechs Euro weniger für diese Angebote rückerstattet bekamen.

Jörg Detjen weiter: „Am stärksten wird der Zuschuss zum Mittagessen nachgefragt. Knapp 20.000 Kinder erhalten in Schule und Kita eine ermäßigte Mahlzeit. Doch in Köln leben bereits über 36.000 Kinder von Hartz IV. Dazu kommen noch die Kinder von Geringverdienern, Wohngeldempfängern oder Asylbewerbern. Weniger als die Hälfte der Berechtigten nutzen das Bildungs-und Teilhabepaket beim Mittagessen. Bei den anderen Zuschüssen für Klassenfahrten oder Nachhilfe sind es noch weitaus weniger.“

„Immer noch kommen die Mittel nur bei einem kleinen Teil der Kinder an, die sie dringend benötigen. Die Eltern kennen das Bildungs- und Teilhabepaket nicht oder sind mit der Antragstellung überfordert. Hier muss noch viel überflüssige Bürokratie abgebaut werden“, fordert Jörg Detjen.