Kölner Verwaltung will auch keine Bezahlkarte für Geflüchtete

Auf die Frage von Ratsmitglied Jörg Detjen in der Sitzung des Kölner Sozialausschusses am 23.1.:

„Gehe ich recht in der Annahme, dass die Zweifel an der Bezahlkarte in der Verwaltung inzwischen so groß sind, dass sie nicht kommen wird?“

antwortete Sozialdezernent Dr. Rau mit einem schlichten

„Ja!“

Dann erläuterte er in kurzen Sätzen, dass das vorliegende NRW-Konzept einer Bezahlkarte zu unflexibel und damit ungeeignet sei.

Dazu erklärt Ratsmitglied Jörg Detjen:

„Wir Linke sind sehr froh, dass die Verwaltung das auch so sieht. Die Bezahlkarte ist diskriminierend. Nunmehr gibt es eine klare Mehrheit in der Politik, aber auch in der Verwaltung gegen die Bezahlkarte.

Zwei Drittel der Geflüchteten in Köln haben eine normale Girokarte. Eine Bezahlkarte würde Doppelstrukturen und unnötige Kosten für die Stadt Köln schaffen. Außerdem ist die Bezahlkarte unpraktisch und schlecht gemacht. Erwerbstätige Flüchtlinge brauchen eine Überweisungsmöglichkeit für ihren Lohn. Dies ist mit der Bezahlkarte nicht möglich. Die Betroffenen brauchen dann doch wieder eine zusätzliche Girokarte.“

Die Fraktionssprecherin Güldane Tokyürek meint an das Land NRW gerichtet:

„Das Land NRW hat im Haushaltsentwurf 12 Mio. Euro für die Bezahlkarte eingestellt. Wir fordern das Land NRW auf, die eingesparten Kölner Mittel stattdessen für Kölner Beratungsstellen der Flüchtlingsorganisationen zu verwenden, deren Finanzierung durch das Land NRW gekürzt wurde.“