„Kölner Lücke“ bei Gesamtschulen: OB und Ratsbündnis müssen mehr Anstrengungen unternehmen

Die Verwaltung hat bekannt gegeben, dass in diesem Jahr 2.322 Kinder einen Platz im fünften Schuljahr an einer Gesamtschule erhalten. Da 3.027 Kinder angemeldet wurden, haben aber wiederum 705 keinen Platz erhalten. In den Vorjahren waren es 980 (2022), 695 (2021), 951 (2020).

Wie in den Vorjahren hatte die Stadt Köln das Anmeldeverfahren an Gesamtschulen vorgezogen. Sie darf das, weil sie nicht genügend Plätze an dieser Schulform anbietet. Nun können die 705 Kinder und ihre Eltern sich wenigstens zeitgleich mit allen anderen Kindern an einer Schule des dreigliedrigen Schulsystems bewerben.

Heiner Kockerbeck, Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE meint:

„Leider kommt dies nicht überraschend. Es fehlen in diesem Jahr mindestens fünf Gesamtschulen in Köln. Damit zeigt Köln sich nicht von seiner sozialen Seite. Denn mit den Gesamtschulen wünschen viele Eltern sich sozial inklusive Schulen. Kinder aller Schichten und Kinder mit Behinderung können hier gemeinsam lernen. Und ausgerechnet bei dieser Schulform ist die Zahl der fehlenden Schulplätze weitaus am höchsten.“

Zu den Ursachen meint Kockerbeck:

Die Verwaltungsspitze und das Ratsbündnis aus Grünen, CDU, Volt müssen mehr Anstrengungen für den Schulbau unternehmen. Sie müssen den bisherigen Kurs korrigieren, der in Richtung Privatisierung geht.
Große Baukonzerne und Investoren mit Grundstück haben zwar lukrative Aufträge bekommen und eine Reihe von Schulen gebaut. Trotzdem gibt es bei Gesamtschulen, Gymnasien und Grundschulen deutlich zu wenig Plätze.
Die Stadt muss aber selbst energischer auftreten, um sich Schulgrundstücke zu sichern. Sie muss entschlossener Maßnahmen ergreifen, um bei der städtischen Bauabteilung den starken Personalmangel und häufige personelle Wechsel zu stoppen. Dies wird nicht zum Nulltarif möglich sein.“