Hängepartie für Raum 13 geht weiter

Jörg Kobel

Das Areal der späteren Klöckner Humboldt Deutz AG kann auf eine lange Tradition und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Hier produzierte die erste Motorenfabrik der Welt des Erfinders des gleichnamigen Verbrennermotors Nikolaus Otto. Heute ist das gesamte Areal zerstückelt und an verschiedene Investoren verhökert worden ohne ein überzeugendes Konzept für das gesamte Gelände innerhalb des städtischen Raums in Köln zu haben.

Die private Kunstinitiative raum13 von Anja Kolacek und Marc Leßle hat auf dem Grundstück über elf Jahre das „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ veranstaltet. Der private Vermieter witterte seine Chance auf großen Profit und klagte die Initiative 2020 heraus. Seitdem steht das Haus leer und verfällt zusehends.

Einstimmig überparteilich hatte der Rat beschlossen, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht ausübt, um wenigstens das Gebäude der früheren Hauptverwaltung der Klöckner-Humboldt-Deutz AG Anfang 2020 zu erwerben.

Nach zwei Jahren kam im Januar Maria Helmis von der SPD auf mich zu mit der Idee eine aktuelle Stunde dazu im Kunst- und Kulturausschuss zu beantragen. Ich schlug dann vor, ein Foto mit allen demokratischen kulturpolitischen Sprechern vor dem Gebäude zu machen, was in einem sehr erfreulichen Artikel gipfelte.

In der Ausschusssitzung wurde auch der schwarze Peter von der Bauaufsicht der Künstlerinitiative zugeschoben, die einen Bauantrag nebst teurer Gutachten stellen soll. Es bleibt der Verdacht zurück, dass die Stadt auf Zeit spielt, vorgibt kooperativ zu sein und freie Initiativen am langen Arm der Bürokratie verhungern lässt. Eine Stadt muss doch ihr Eigentum achten, ihre Gebäude instand halten und verkehrssicher machen, egal welche Nutzung folgt! Der Ausschuss beschloss am Ende, dass die Verwaltung aktiv werden solle. Wir bleiben dran.