Grüne, CDU, Volt bremsen Gesamtschule Neubrück aus

Auf der Sitzung des Schulausschuss heute wollte die Verwaltung die Umwandlung der Kurt-Tucholsky-Hauptschule in Neubrück  in eine Gesamtschule beschließen lassen. Begründung dafür sind einerseits die geringen Anmeldezahlen. Letztes Jahr haben sich 35 Schüler*innen in der 5. Klasse angemeldet, im Jahr zuvor sogar nur 29. Andererseits gibt es in Köln eine große unerfüllte Nachfrage nach Gesamtschulplätzen. Im letzten Jahr fehlten in Köln 980 Plätze.

Doch das Regierungsbündnis aus Grünen, CDU und volt brachte kurzfristig einen Änderungsantrag ein, der mit ihrer Mehrheit beschlossen werden wird. Er sieht vor, die Hauptschule weiter bestehen zu lassen. Es soll lediglich geprüft werden, ob eine neue Gesamtschule am Herkenrathweg möglich ist.

Heiner Kockerbeck, Sprecher der Fraktion, erklärt hierzu:

„Das Regierungsbündnis von Grünen, CDU, Volt kann jetzt nicht mehr behaupten, es würde alles für den Ausbau von Gesamtschulen tun. Stattdessen sagen sie in ihrem Antrag, die Hauptschule sei Erfolgsmodell in Sachen Bildungsgerechtigkeit. Das widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Immer mehr Eltern und Kinder bewerben sich in Köln und NRW in den letzten Jahren an Gesamtschulen. Sie wissen, dass ihrem Kind im System Gesamtschule mehr Möglichkeiten offen stehen.“

Die neue Gesamtschule würde 216 Plätze in der Sekundarstufe zusätzlich bieten. In der Oberstufe kämen noch einmal 234 Plätze dazu. Grüne, CDU und volt verschieben also die Bildung von 450 zusätzlichen Plätzen in die ferne Zukunft.

Heiner Kockerbeck ergänzt:

„Die Kurt-Tucholsky-Hauptschule kommt erst auf die notwendigen Schülerzahlen, weil im Laufe der Jahre hauptsächlich Gymnasien bis zu ein Zehntel ihrer Schüler*innen von der Schule werfen. Und das, obwohl Nordrhein-Westfalen seine Schulen eigentlich zu einer Kultur des Behaltens aufruft!

Deswegen liegt der Verdacht nahe, dass es dem Regierungsbündnis eher darum geht, es Gymnasien weiterhin zu ermöglichen unbequeme Schüler loszuwerden. Die jährlich über 3.300 Eltern, die für ihr Kind bessere Startchancen in einer Gesamtschule sehen, haben dagegen das Nachsehen. Denn eine umgewandelte Gesamtschule würde 2023 starten. Wann hingegen eine neue Gesamtschule geplant und fertig gebaut sein könnte, steht in den Sternen. Schulpolitik gegen Bildungsbenachteiligung sieht anders aus!“