Geplante Schließung der Notfallpraxen: Kassenärztliche Vereinigung spart zu Lasten der Städtischen Krankenhäuser!

Die kassenärztliche Vereinigung möchte die Notfallpraxen u. a. in Chorweiler und Mülheim schließen. Sie argumentiert, dass diese Praxen, was die Fallzahlen betrifft, nicht ausgelastet sind.

Das sieht Uschi Röhrig, die die DIE LINKE im Gesundheitsausschuss vertritt, anders: „Viele Patienten suchen gerade nachts und am Wochenende die Notfallambulanz der Krankenhäuser auf, obwohl diese eigentlich nicht zuständig sind. Allein in den drei städtischen Krankenhäusern waren das 2013 80.000 Menschen. Einen Großteil dieser Patienten gehören in die Notfallpraxen. Diese Zahlen muss man fairerweise dazu addieren, wenn man die geringe Auslastung bemängelt.“

Uschi Röhrig führt weiter aus: „Auch die neue Notfallpraxis im Krankenhaus Kalk wird dieses Problem nicht lösen. Die Menschen werden auch weiterhin abends und am Wochenende in die Krankenhäuser nach Holweide oder Merheim gehen. Dort landen sie in der Notfallambulanz, weil keine Notfallpraxis am Ort ist.“

DIE LINKE hat schon 2015 gefordert, Notfallambulanzen an Krankenhäusern einzurichten. Für Chorweiler jedoch hält sie eine Ausnahme für sinnvoll.

Uschi Röhrig dazu: „Dr. Zastrow von der Kassenärztlichen Vereinigung hat in einem Schreiben, das dem Gesundheitsausschuss vorliegt, selbst zugegeben, dass die Notfallpraxis in Chorweiler kostendeckend arbeitet – trotz der aus seiner Sicht niedrigen Fallzahlen. Auch wenn es hier kein Krankenhaus gibt, muss eine Ausnahme möglich sein. Denn der der Stadtbezirk ist schon in vielerlei Hinsicht benachteiligt, gerade durch die schlechte Versorgung mit Ärzten. Wirtschaftliche Überlegungen dürfen niemals die gute Versorgung von Menschen gefährden – denn Gesundheit ist keine Ware!“