Ein Antrag auf Wohngeld federt hohe Mieten ab!
Derzeit stellen jeden Monat 3.000 Menschen in Köln einen Antrag auf Wohngeld. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Zahl der Anträge um 48 % gestiegen, teilte Sozialdezernent Dr. Rau auf der letzten Sitzung des Sozialausschusses auf Nachfrage von Jörg Detjen mit. „In 2020 wurden 29.645 Bescheide (2019: 20.545) erlassen; 2021 waren es insgesamt 34.400“, heißt es in der Verwaltungsveröffentlichung Wohnen in Köln 2020/21.
Noch 10.000 Anträge sind in Bearbeitung. Diese Zahl hatte die Sozialverwaltung bereits vor einem Vierteljahr genannt. D.h. die Verwaltung schafft es noch nicht, die Anzahl der offenen Wohngeldanträge zu reduzieren. Derzeit sind 87 Stellen in der Wohngeldstelle belegt.
Dazu erklärt Ratsmitglied Jörg Detjen:
„Die Wohngeldreform ist inzwischen ein wichtiger Baustein in der Sozialpolitik. Die Menschen machen davon Gebrauch. Der Kreis der Berechtigten ist erweitert worden; die zu zahlende Mittel sind höher.
Dass die Verwaltung das Personal binnen weniger Monate verdreifacht hat, ist eine Leistung, auch wenn der Antragstau zunächst nicht kleiner wird. Das Wohngeld wird auch rückwirkend erstattet. Und in Notlagen wird unbürokratisch geholfen. Daneben sind Wohngeldbezieher berechtigt, Mittel aus dem Topf für Bildung und Teilhabe (z. B. kostenloses Schülermittagessen etc.) zu nutzen.“
Jörg Detjen weiter:
„Im Jahr 2021 wurde ca. 27 Mio. Euro an die Bezieher von Wohngeld in Köln auszahlt. Für das Jahr 2023 und folgende gehe ich von ca. 50 Mio. Euro aus. Das ist ein stolzer Betrag. Deshalb sollte die Verwaltung und die Parteien im Rat alle Hebel in Bewegung setzen, damit Menschen mit geringem Einkommen Wohngeldanträge stellen.“