Die LEG lässt Wohnungen verkommen und leer stehen
In Köln verlassen vermehrt junge Familien unsere Stadt. Sie tun das nicht freiwillig, sondern weil sie keine bezahlbare Wohnung finden.
Eine Familie mit zwei Kindern und einem durchschnittlichen monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 4.000 und 5.000 Euro kann sich in Köln keine 90 Quadratmeter mehr leisten. Eine solche Wohnung ist nicht unter 1600 Euro kalt zu haben, warm für 2000 Euro. Das geht nicht mit zwei Kindern und Durchschnittseinkommen.
Neben Familien geht es fast allen Menschen mit mittleren und kleinen Einkommen so.
Alle Diskussionen im Rat über die Wohnungsnot in Köln haben nichts gebracht. Überwunden ist sie nicht. Viele gute Maßnahmen wie das Kooperative Baulandmodell, die Erbbaureglung, die Wohnraumschutzsatzung und die soziale Erhaltungssatzung wurden beschlossen. Sie sind alle richtig, haben aber das Problem nicht gelöst.
Denn: Auf die privaten Investoren ist kein Verlass. Sie bauen nicht, wenn sie nicht ordentlich Rendite machen. Das ist momentan nicht gegeben. Die Zinsen, die hohen Baukosten und der teure Grund, das alles schmälert die Gewinne.
Wenn Köln eine lebenswerte Stadt für alle bleiben soll, dann müssen die Stadt und ihre Töchterfirmen das Bauen von preiswerten Mietwohnungen selbst in die Hand nehmen. Sonst beraubt sich Köln seiner Zukunft.
Die CDU-geführte Landesregierung hat in ihrem Privatisierungswahn nach der Jahrtausendwende die landeseigene Wohnungsgesellschaft LEG an private Investoren verkauft. In Höhenhaus hat die LEG die Siedlung am Schlehbuscher Weg heruntergewirtschaftet. Nun möchte sie kein Geld in die Hand nehmen, um die größtenteils leerstehende Siedlung wieder in Ordnung zu bringen.
Die Linke möchte, dass die Stadt gemeinsam mit der städtischen Wohnungsgesellschaft GAG aktiv wird. Die GAG soll das Areal samt Aufbauten kaufen und neu entwickeln. Dabei besteht die Möglichkeit, auf dem lose bebauten Areal die Wohnfläche zu verdoppeln.
Vor dem Abriss und dem Neubau von guten preiswerten Wohnungen soll geprüft werden, wie gut die Substanz ist. Die Linke will, wo immer das möglich ist, Sanierung anstelle eines Neubaus. Diese Vorgehensweise hat einen wesentlich geringeren ökologischen Fußabdruck. Die GAG hat an vielen Orten bewiesen, dass sie das sehr gut kann. Zuletzt hat sie ihre hohe Kompetenz darin bei der Modernisierung und Nachverdichtung der Kannebäckersiedlung bewiesen.
Wir als Stadt müssen die GAG finanziell fördern und preiswerten Wohnraum von ihr fordern. Die Siedlung am Schlebuscher Weg in Höhenhaus kann einen konkreten Beitrag zur Überwindung der Wohnungsnot in Köln leisten.
Im Rat wurde kein Kauf durch die GAG, aber eine konsequente Anwendung der Strafen für Leerstand beschlossen.