Datenschutzsensible software an Schulen

Heiner Kockerbeck

Im Zuge der Covid-Pandemie und dem damit einhergehenden Homeschooling haben viele Schulen software eingeführt, die den digitalen Unterricht erst ermöglicht. Dazu gehören Programme zur Durchführung von Videokonferenzen, aber auch Plattformen zur Bereitstellung und Bearbeitung von Unterrichtsmaterial oder messenger-Dienste für eine schnelle Kommunikation zwischen Schule, Lehrer*innen, Eltern und Schülern.

Mit LOGINEO gibt es eine im öffentlichen Auftrag des Landes NRW entwickelte Plattform, die (zukünftig) alle digitalen Aufgabenbereiche der Schulen umfasst und als datenschutzsicher gilt. Gleichzeitig gibt es mit Microsoft 365 (inklusive Microsoft teams) ein Produkt mit einem geheimen Quell-Code seitens der Firma Microsoft, die in ihrem Heimatland USA dem US-Cloud-Act unterliegt. Die Datenschutzkonferenz des Bundes und der Länder (DSK) hat am 22. September 2020 beschlossen, dass derzeit kein datenschutzgerechter Einsatz von Microsoft Office 365 möglich ist.

Dazu hatte DIE LINKE eine Anfrage gestellt. Die Antwort ist nicht ermutigend.

Der Stadt ist die Datenschutzproblematik zwar bekannt. Sie hat alle Schulen auch auf die Problematik und die bisher nur vorläufige Duldung dieser Software hingewiesen. Trotzdem hatten von 115 weiterführenden Schulen zum Zeitpunkt der Anfrage bereits 100 einen Antrag auf Nutzung von Microsoft 365 gestellt.

Für das Basispaket von Logineo haben sich 128 Schulen angemeldet. Die Funktion Lernmanagementsystem, z. B. für das Hochladen von Material nutzen dagegen nur 50 Schulen, den Messengerdienst sogar nur 17.

Unsere Frage, ob die Anwendung von Logineo durch ausreichende und qualitativ gute Fortbildung des Lehrpersonals gefördert werden könne, antwortete die Stadt, dass sie als Schulträger keinerlei Fortbildungen anbieten würde.

Zu gegebener Zeit wird DIE LINKE nachfassen, ob der Duldungsstatus des Microsoft-Produktes inzwischen abgelaufen ist bzw. wie sich die Datenschutzsituation an Schulen verändert hat.