Antrag im Schulausschuss - Zweite Nippeser Gesamtschule gründen

Der Ausschuss für Schule und Weiterbildung wird sich heute mit einem Dringlichkeitsantrag zur Schulsituation im Stadtbezirk Nippes befassen. DIE LINKE, die SPD und die Gruppe BUNT stellen den Antrag, dass die Schulverwaltung ihren bisherigen Plan weiter verfolgt, in der Schmiedegasse im Stadtteil Weidenpesch eine Gesamtschule zu gründen.

In den 2016 aktualisierten Planungsunterlagen der Stadt ist zwar an der Schmiedegasse ausdrücklich eine Gesamtschule vorgesehen. Die Schuldezernentin selbst hatte jedoch im Januar diese Planung angesichts des Raumbedarfs durch ein Zurück zu G9 an Gymnasien zur Disposition gestellt. Anfang Februar folgte ein entsprechender Beschluss der Bezirksvertretung Nippes für eine neuerliche Elternbefragung.

Heiner Kockerbeck, der bildungspolitischer Sprecher der LINKEN, sagt dazu:

„Weil Mangel an Schulraum herrscht, drängen Gymnasialbefürworter nun darauf, bestehende Planungen umzuwerfen. Dieses ruppige Vorgehen wird bei vielen Eltern der Stadt, die sich mehr Gesamtschulen wünschen, für großen Unmut sorgen. Deshalb soll unser Antrag klarstellen, dass es in Nippes so bald wie möglich eine zweite Gesamtschule gibt.“

In der Bezirksvertretung Nippes hatten CDU, FDP, Grüne und SPD Anfang Februar angesichts des Abrückens der Dezernentin die Durchführung einer Nippeser Elternbefragung beschlossen. Die Eltern des Stadtbezirks sollten sich dazu äußern, ob es in der Schmiedegasse beim geplanten Bau einer Gesamtschule bleiben soll, oder dort nicht doch ein Gymnasium zu bauen sei. Andrée Willige, Vertreter der LINKEN in der BV, hatte für die Gültigkeit der bestehenden Planung plädiert und dagegen gestimmt.

Weiterhin meint Kockerbeck:

„Die Stadt muss ihrer Verpflichtung nachkommen, genügend Schulplätze für alle bereitzustellen. DIE LINKE hat frühzeitig darauf hingewiesen, dass die städtische Gebäudewirtschaft unter Personalmangel leidet. Das ist eine Folge des jahrelangen harten Sparkurses der anderen Parteien. Die Stadt muss jetzt mehr Geld in die Hand nehmen, um Schulen schneller zu bauen und zu sanieren.“

DIE LINKE lehnt aber sowohl solch eine Zurückstellung der bestehenden Planungen als auch eine weitere Verzögerung durch eine Elternbefragung ab.

Oswald Pannes, Sachkundiger Einwohner für DIE LINKE im Schulausschuss, meint:

„Vor allem nach dem erneuten Anstieg der Ablehnungen an den Kölner Gesamtschulen auf jetzt fast 1000 Kinder ist klar, dass jährlich mehr Kölner Eltern endlich den zügigen Ausbau der seit Jahrzehnten fehlenden Gesamtschulen fordern Zwar ist klar, dass demnächst auch Gymnasialplätze in Köln knapp werden. Das Fehlen von immer noch mindestens sieben Gesamtschulen aber ist seit Jahren akut und muss mit Priorität behoben werden.“