Köln muss sich endlich seiner Kolonialgeschichte stellen!

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Am Donnerstag, dem 29. April 2021, trafen sich auf Einladung der Kulturstaatsministerin Monika Grütters Museumsdirektor*innen deutscher Häuser, die Benin-Bronzen in ihrem Bestand haben.

Das Kölner Rautenstrauch-Joest Museum besitzt insgesamt 97 Exponate dieser kolonialen Raubkunst aus Nigeria, die jetzt endlich zurückgegeben werden sollen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker spricht zu Recht davon, dass das koloniale Erbe von der Kölner Stadtgesellschaft aufgearbeitet werden muss. Die Rückgabe der Benin-Bronzen kann aber nur ein erster Schritt sein.

Jörg Kobel, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Köln fordert:

„Köln muss jetzt endlich seine Hausaufgaben machen. Zunächst müssen die kolonialen Bezüge von Namen und Bezeichnungen von Straßen und Plätzen, sowie von Denkmälern und Erinnerungsorten überprüft werden. So ist es in Freiburg und Düsseldorf unlängst geschehen. Aktuell haben sich Anwohner*innen in der Ehrenfelder Wißmannstraße zusammengefunden. Sie sind nicht mehr bereit, unter einem Kolonialverbrechernamen zu leben.“

„Köln war die Kolonialmetropole des Westens“, schreibt die Kölner Professorin Marianne Bechhaus-Gerst in ihrem Buch „Köln und der deutsche Kolonialismus“.

Die wirtschaftlichen Verflechtungen Kölner Unternehmen wie Pfeifer und Langen, Stollwerck, oder Oppenheim sind erst in Ansätzen aufgearbeitet.

„Henriette Reker sollte jetzt umgehend zu einem runden Tisch einladen, um die Kölner Kolonialgeschichte gründlich aufzuarbeiten“,

so Heiner Kockerbeck, Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Köln