Linksfraktion aktuell

Norwegen mahnt: LINKE. im Rat warnt vor islamfeindlichen Gruppen im Raum Köln

Die LINKE. im Kölner Rat warnt angesichts des grausamen Massakers in Norwegen davor, die Gefahren zu unterschätzen, die von islamfeindlichen Stichwortgebern wie ?ProKöln? oder dem Blog ?Politically Incorrect? ausgehen.
Fraktionssprecherin Gisela Stahlofen ist entsetzt angesichts des schrecklichen Mordes an über 70 Menschen: ?Unser Mitgefühl gilt den Überlebenden und Verletzten sowie den Familien und Freunden der Opfer.?

Ratsmitglied Claus Ludwig sieht in den Ideen von ?ProKöln? und ähnlichen Gruppen einen Nährboden für Rechtsterroristen: ?Die sogenannten rechtspopulistischen oder islamkritischen Gruppen agieren zwar nicht offen gewalttätig, anders als NPD, Autonome Nationalisten oder Kameradschaften. Ihre gemeinsame ideologische Basis ist jedoch der Rassismus. Dieser ist im Kern irrational und wahnhaft. Es ist gedanklich kein allzu weiter Weg von der paranoiden Vorstellung, ein angeblich christliches Europa gegen eine vermutete Islamisierung verteidigen zu müssen, zu der Idee, sich als selbst ernannter Kreuzritter zu betätigen. Der Killer von Utøya und Oslo war eben kein klassischer Neonazi, sondern ein Kind der sich als christlich und konservativ verstehenden islamophoben Szene.?

Die linke Ratsfraktion sieht rund um Köln eine Konzentration geistiger Brandstifter islamophober Prägung. Mit ?ProKöln? findet sich hier die Keimzelle der ?Pro-Bewegung?, ?Politically Incorrect? wurde in Bergisch-Gladbach gestartet. Die rechten Katholiken der ?Pius-Bruderschaft? haben gerade ein neues Zentrum in Köln-Kalk eröffnet.

Claus Ludwig verweist auf die Erfahrungen mit sogenannten Einzeltätern im Umfeld der ?ProKöln?-Vorgängerorganisation ?Deutsche Liga?:
?Thomas Adolf, 1994 Kandidat der Deutschen Liga, erschoss im Oktober 2003 drei Menschen in Overath. Ulrich Klöries, ebenso ein Kandidat der DL, ermordete seine Mitbewohnerin und missbrauchte die Leiche. Rechte Gruppierungen ziehen Soziopathen an, im geistigen Biotop von Rassismus und aggressivem Nationalismus gedeihen Gewaltphantasien besonders.?

Die LINKE. im Kölner Rat hält es für geboten, ?ProKöln? nicht anders zu behandeln als die NPD oder die Autonomen Nationalisten. Öffentliche Auftritte der rechten Gruppierung sollten durch breite Gegenwehr gestoppt werden.