Linksfraktion aktuell

Geplante Schließung von Schwimmbädern

Jörg Detjen

Wir finden es schon bizarr, dass die FDP heute einen Antrag auf eine Aktuelle Stunde zu den Bäderschließungen gestellt hat, nachdem sie mit den anderen Parteien wochenlang das Thema ausschließlich im Aufsichtsrat diskutiert hat.

In dem erlauchten Kreis wird eben nicht öffentlich diskutiert. Herr Wolf, hätten Sie nicht als Vorsitzender des Sportausschuss dafür sorgen müssen, dass dieses Thema zuallererst im Sportausschuss diskutiert wird? Die vier großen Parteien haben die Bäderzahlen und Unterlagen ? Wir nicht.  

Unseres Erachtens brauchen wir ein Bäderkonzept, dass in der Stadt breit diskutiert wird. Ein solches Konzept sollte unmittelbar mit den betroffenen Institutionen erarbeitet werden. Dazu zähle ich nicht nur die Bäder GmbH, sondern das Sportamt, die Schulverwaltung, aber auch die Sportvereine. Zu einem sehr frühen Zeitpunkt sollte auch mit den umliegenden Gemeinden Kontakt aufgenommen werden und geprüft werden, ob und inwiefern auch Kooperationen möglich sind.  

Wenn ein solches Konzept vorliegt, sollte dies offensiv mit der Bevölkerung diskutiert und überdacht werden. Schwimmbäder sind eine elementare Leistung der Öffentlichen Daseinvorsorge. Deshalb sind wir für eine breite Bürgerbeteiligung.  

In dieser Diskussion sollten wir Grundsätze entwickeln:

- Wie viele Bäder brauchen wir in dieser Stadt für eine Million Einwohner?

- Wie viel Geld soll die Stadt und der Stadtwerke Konzern dafür als Zuschüsse einsetzen?

- Wie können wir sicherstellen, dass gerade Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien auf ein preiswertes und gutes Sport- und Freizeitangebot zugreifen können?

- Und nicht zu vergessen: Auch für alte Menschen ist Schwimmen gut, um sich fit zu halten. Auch hier müssen wir Konzepte entwickeln, diese Gruppe zielgenau und erschwinglich anzusprechen.  

Diese Diskussion sollten wir zügig angehen. Wir sollten uns aber auch Zeit nehmen und die verschiedenen Interessen, z.B. die der Schülerinnen und Schüler und die der Sportvereine kennen und verstehen lernen. Einen fairen Ausgleich zwischen diesen Bedürfnissen, aber auch denen der Bewohner verschiedener Stadtteile herzustellen, muss unsere Aufgabe sein.