Linksfraktion aktuell

Fortschritte bei der Rückgabe von Kunstbesitz aus nationalsozialistischer Verfolgung

Auf Antrag der LINKEN eingerichtete Personalstelle ermöglicht systematische Erforschung

Den aktuellen Stand der Provenienzrecherche in Köln wird die Verwaltung in der heutigen Sitzung des Kulturausschusses darstellen. Die schriftlichen Darstellungen der Kölner Provenienzforscherin Dr. Roswitha Neu-Kock zeigen die Fortschritte durch die 2007 eingerichtete Stelle und die Schwierigkeiten, mit denen diese Forschung konfrontiert ist.

Jörg Detjen, Fraktionssprecher der LINKEN, dazu:
?Es ist unsere Verantwortung als Kölnerinnen und Kölner zu klären, ob unsere Museen durch nationalsozialistische Verfolgung an Kunstwerke gekommen sind, und sie an die ursprünglichen Besitzer und ihre Erben zurückzugeben. Der Bericht bestätigt eindrucksvoll, dass diese Frage systematisch angegangen werden muss.?

Die Stelle war 2007 auf einen Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE hin eingerichtet worden. Das Ziel bei der Einrichtung dieser Stelle war, eine systematische Erforschung der Eigentumsgeschichte der Bestände Kölner Museen einzuleiten. Bis dahin wurden nur durch Zufallsfunde Fälle bekannt, in denen Kunstwerke aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung in Museumsbesitz gelangt waren.

In den letzten Jahren gelang die Eigentumsklärung einer Reihe von Werken. Mehrere Gemälde, wie der ?Dudelsackspieler? von Hendrick Terbrugghen wurden restituiert. In anderen Fällen konnte durch die Nachforschungen der Verdacht ausgeräumt werden. Aber noch immer sind allein für das Wallraf-Richartz-Museum über 100 Gemälde und 2.500 Graphiken zu überprüfen. Der Einsturz des Stadtarchivs erschwert die aufwändigen Nachforschungen zusätzlich.