Linksfraktion aktuell

Das Familienzentrum Ossendorf wird geschlossen

25 Jahre bot das Zentrum in Ossendorf sozial benachteiligten Kindern der dortigen Brennpunktsiedlung Bildungs- und Betreuungsangebote. Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund wurden begleitet, unterstützt und gefördert. Es gab spezielle Sprachkurse, Hausaufgabenhilfe und -betreuung, Jugendclub-Angebote, psychologische Begleitung, Elterntraining, eine allgemeine Sozialberatung und vieles mehr. Für Kinder unter drei Jahren, Kindergartenkinder und Schulkinder bis 14 standen 30 Plätze zur Verfügung.

Der Hort des Zentrums in Ossendorf hat nach den Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) eine zu geringe Kinderanzahl und muss deshalb seine Arbeit heute einstellen. Das Zentrum ist damit eines der ersten Opfer des KiBiz, nach dem ein Hort eine bestimmte Anzahl an Kindern umsorgen muss, um weiter gefördert zu werden. Die Ossendorfer Hortkinder werden zukünftig in der offenen Ganztagsschule beaufsichtigt. Dort können die sozial benachteiligten Familien aus zum Teil unterschiedlicher ethnischer Herkunft nicht mehr so intensiv betreut werden.

Gisela Stahlhofen, Fraktionssprecherin der DIE LINKE im Rat der Stadt Köln:
?Es ist schon tragisch, dass ausgerechnet dort Einrichtungen geschlossen werden, wo sie am dringendsten für die integrative Arbeit benötigt werden.?

Auf der Abschiedsveranstaltung am 29. Juli gab der Stadtteilbürgermeister Josef Wirges bekannt, dass er auf eine kleine Lösung hofft. Er schlug vor, dass die GAG eine Wohnung weiterhin zur kostenfreien Verfügung bereitstellt, damit wenigstens die Kontaktstelle erhalten bleiben kann. Die Fachbereichsleiterin des SKM sieht traurig in die Zukunft, denn im nächsten Jahr wird das nächste Brennpunkt-Familienzentrum in der Lilienthalstraße in Kalk geschlossen.